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100. Geburtstag des Mäusle und Sommerfest

Herzlichen Dank an Gunnar Sprywald für diesen Bericht.

Zum Sommerfest 2022 gab es viel zu feiern, nicht nur im Verein.

Nachdem das Corona Virus gut zwei Jahre lang die ganze Welt gelähmt hatte, konnten nun endlich wieder größere Feste gefeiert werden.

Dummerweise sind viele Veranstaltungen auf dasselbe Datum gefallen, so dass viele Leute, die auch gerne gekommen wären, nicht teilnehmen oder nur kurz vorbeischauen konnten. Abiball, Nachholkonzerte und ähnliche Parallelveranstaltungen aber auch Corona haben die Teilnehmerzahl doch merklich reduziert.

Ein echtes Highlight war die Vorveranstaltung zum 100sten Geburtstag des "Mäusles", zu der die heutigen stolzen Eigner Gerhad Schöll und Barbara Wagner geladen hatten. Bei herrlichstem Wetter (mit Wind!) zeigte sich die 1912 in Holland auf Kiel gelegte hölzerne Segelyacht zum Fest prächtig geschmückt. Dominic Stahl hatte einen Stapel Spickzettel dabei, mit denen er viel Interessantes aus der bewegten Geschichte des Schiffes erzählen konnte. Geschrieben hatte diese sein bootsbauender Vater, der ebenfalls verhindert war. 40 Jahre zuvor war dieser zusammen mit Gerhard nach Holland gereist, um die Yacht in Augenschein zu nehmen und nach Deutschland zu überführen. Die Grenz-Formalitäten, wusste man zu umgehen, indem man das Boot schon vorher in Deutschland anmeldete. Schwimmen wollte sie zu der Zeit aber nicht mehr, denn die Planken waren ausgetrocknet und die Kalfaterung beschädigt, so dass man sie erst einmal im Neckar versenkt hatte, damit das Holz wieder quellen konnte. Viele, viele Arbeitsstunden später ist sie heute wieder ein wahres Schmuckstück. Mittlerweile ist die Rumpf-Außenseite auch mit dünnen GFK-Schichten überzogen, um den Pflegeaufwand zu reduzieren.

Eine weitere Besonderheit ist der auch mittlerweile 50 Jahre alte Zweizylinder Benzin-Einbaumotor ohne Getriebe. Will man die die Fahrtrichtung ändern oder Aufstoppen, muss man die die Maschine stoppen und anders herum Starten. Dies funktioniert aber immerhin elektrisch und zuverlässig. Der betagte Motor genießt am Bodensee Bestandsschutz und darf auch heute noch dort genutzt werden. Denn auch am Bodensee ist das Mäusle ein gern gesehener Gast auf der Traditionswoche und Mitglied des Oldtimerschiffer Bodensee e.V. Dieser hat dann zur Feier des Tages auch eine Delegation geschickt, um zu gratulieren und einen vollgepackten Seesack als Geschenk zu überbringen. Begleitet wurde die Veranstaltung durch einen Shanty-Chor, während fleißige Helfer im Akkord Schnittchen, Kuchen, Kaffee, Sekt, und Bier reichten.

Gerhard sah man an diesem Tag viel Zeit auf dem Schiff im Gespräch. Nicht nur der Vertreterin der lokalen Presse sondern jedem Interessierten zeigte er jeden Winkel und alle Einrichtungen und Annehmlichkeiten an Bord und beantwortete geduldig alle Fragen.

Danach ging das Geschehen dann nahtlos in das Sommerfest über und die Reihen lichteten sich merklich, da viele noch andere Verpflichtungen hatten.

Auch Einige von den Geburtstagsgästen sind geblieben und füllten die Lücken etwas auf. Dennoch blieben am Ende des Tages noch viele leckere Holzofen-Pizzen übrig, die dann erst mal zurück in den Kühlschrank wandern mussten.

Das lag aber sicher auch noch an den Massen von Geburtstagskuchen und den vielen leckeren Crêpes, mit denen sich die Segeljugend ihre Jugendkasse aufgebessert hat.

Fast schon traditionell hat auch Felix wieder die Gitarre ausgepackt und für Live-Unterhaltungsmusik gesorgt.

Auf jeden Fall war es schön, mal wieder raus zu kommen und sich auszutauschen, alte Bekannte wieder zu treffen und neue Leute kennen zu lernen. Themen gab es reichlich, wie die Erlebnisse der letzten Jahre, Anekdoten aus vergangenen Törns aber natürlich auch die Vorfreude auf die kommenden.

Mit dem Sonnenlicht gingen dann auch die meisten Leute. Die Jugend hatte sich vom Pizzabäcker noch ein bisschen Brennholz organisiert und den Tag an einem kleinen Feuer ausklingen lassen.

Am Folgetag haben sich dann wieder die Crews zum Abbau eingefunden, die auch schon im Vorfeld den Aufbau tätigt hatten. Bei der Gelegenheit haben dann auch die meisten Kuchenreste und Pizzen noch Abnehmer gefunden.