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Impressionen Langstreckenregatta 2022

Herzlichen Dank an Gunnar Sprywald für diesen Bericht.

Was haben Kängurus mit Segeln zu tun?

Genau, gar nichts! Bei vielen Freizeit-Seglern ist bei Regatten der Känguru-Start jedoch recht beliebt.

Um die sehr unterschiedlichen Boote einigermaßen objektiv miteinander vergleichen zu können, werden die gesegelten Zeiten mit Hilfe der Yardstickzahl miteinander verrechnet. Bei einer Regatta starten üblicherweise alle Boote gleichzeitig. Dabei geht es besonders beim Start oftmals sehr eng und chaotisch zu, was für Neulinge eine Hemmschwelle darstellt. Während des Rennens weiß man häufig auch gar nicht so recht, wo man denn in der Wertung liegt. Ein schnelles Boot, das vorne fährt und gewinnt kann über die gerechnete Zeit trotzdem Letzter werden.

Beim Känguru-Start sieht das anders aus. Gesegelt wird hier keine festgelegte Entfernung, sondern für eine vorberechnete Zeit. Dabei startet das langsamste Boot zuerst. Schnellere Boote erhalten zuvor spätere Startzeiten, so dass am Ende eigentlich alle Boote gleichzeitig über die Ziellinie fahren sollten. Vorteile dieser Methode sind, dass der Start viel entspannter verläuft und man hat seine Gegner und Platzierung immer im Blick. Wer vorne ist, liegt vorne, wer hinten ist, liegt hinten, Punkt. Nach einem Überholvorgang kann man sofort seinen Erfolg oder Misserfolg verbuchen und entsprechend handeln.

Der bisherige Sportwart Marco Schmid musste sein Amt leider abgeben, nachdem er aus privaten Gründen seinen Lebensmittelpunkt verlagert hat. Marco, vielen Dank, für deine Mühen uns unser Hobby noch attraktiver zu machen. Somit stand die diesjährige Langstreckenregatta erstmals unter der Aufsicht des neuen Sportwartes Ralf Bissinger und seinen Helfern. Allen voran hatte er seine Frau Moni dazu verpflichtet, das Rennen vom Startboot aus zu leiten, damit er auch sein eigenes Boot ins Feld schicken konnte (natürlich mit Zustimmung aller Teilnehmer).

Zehn sehr unterschiedliche Boote sind dieses Mal an den Start gegangen. Gerechnet blieb dem schnellsten Boot im Feld nur etwa die halbe Zeit, um das zuerst gestartete langsamste Boot einzuholen. Allen vorweg durfte Alan mit seiner in England konstruierten Mirror Dinghi (YS 146) starten und mit guter Brise einen Vorsprung aufbauen. Erst 41 Minuten später durfte das zweite Boot die Verfolgung aufnehmen. Die "Windwich" (YS:92) musste gar 70 Minuten warten, doch sie hatte sich gründlich verhext. Der Wind war unregelmäßiger geworden. Zwar zogen viele die großen Zusatzsegel, doch füllten sich diese meist nur unwillig. So wurde es zu einer unlösbaren Aufgabe die Lücken zuzufahren. Alan konnte mit seiner Erfahrung den ersegelten Vorsprung bis zum Ende halten und so den ersten Sieg seiner Seglerkarriere einfahren.